Warum wird der Teufelskreis bei Ängsten, Phobien, Panikattacken und oder Zwangsstörungen immer enger? Warum wird der Alltag bei Angststörungen, Zwängen und oder negativer Grundstimmung und Überforderung zu einer immer größer werdenden Herausforderung?
Angststörungen, Panikattacken, Zwänge: Der Teufelskreis
Wohl alle Betroffenen psychischer Erkrankungen kennen ihn, den Teufelskreis, der immer mehr Luft zum atmen nimmt. Der den privaten, sozialen und beruflichen Alltag immer mehr zur Herausforderung werden lässt und daher weitere, negative Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen nebst Symptomen auslöst. Angststörungen, Phobien, Panikattacken und Zwangsstörungen bedeuten, dass die Lebensqualität immer kleiner wird. Warum?
Gehen wir noch einmal zurück zum Beitrag, in dem ich die Resilienz erklärt habe. Die Resilienz ist die Fähigkeit eines Menschen, sich von Belastungen selbst erholen zu können.
Ein Erlebnis (pink) versetzt den Betroffenen in Furcht, Schreck, Angst, Überforderung (…) und das Stresslevel steigt enorm an, bis der Betroffene aus seiner Resilienz (schwarz) herausfällt. Überschreitet er die Schwelle, werden Symptome der jeweiligen psychischen Erkrankung aktiviert. Sinkt das Stresslevel, weil die vermeintliche Gefahr (Furcht, Schreck, Angst, Überforderung…) vorüber ist, fällt die Person zurück in die Resilienz. Diese Schwelle ist dabei genauso unangenehm wie die Schwelle, an der der Betroffene aus seiner Resilienz herausgefallen ist, was erklärt, warum es Betroffenen auch in vermeintlicher Entspannung schlecht geht.
In dem Schaubild war das Beispiel die Fahrt auf der Autobahn.
Nun habe ich das Schaubild erweitert. Nachdem die Person also zurück in die Resilienz gefallen ist, geht das Stresslevel nicht mehr zurück auf Normalniveau. Es bleibt erhöht. Weil die akute Phase der Symptome, also in diesem Fall die Panikattacke nebst Todesangst, erneut traumatisierte und somit das Stresslevel hoch hält.
Dass bedeutet, dass sich die gesamte Resilienz des Betroffenen verkleinert hat. Das „Erlebnis Autobahn“ würde den Betroffenen nun so sehr überfordern, dass er diese vermeintliche Gefahr ohne Symptome gar nicht mehr aushalten würde, weshalb er das „Erlebnis Autobahn“ vermeidet.
Der Betroffene glaubt in Sicherheit zu sein, weil er das „Erlebnis Autobahn“, dass die Schwelle zur Aktivierung von Symptomen überschreitet und durch das er aus seiner Resilienz fällt, nicht mehr konfrontiert.
Die Erwartungsangst, die der Betroffene seit dem „Erlebnis Autobahn“ nun aber im Bezug auf das allgemeine Autofahren hat ist es, die das Stresslevel so hoch hält, dass der Betroffene beim nächsten Mal nun auch auf der Landstraße aus seiner Resilienz fällt…
Danach wird die Resilienz wieder ein Stück kleiner, weil die erneute Panikattacke nebst Todesangst wieder traumatisiert hat und die Resilienz verkleinert sich weiter. So wird daraufhin dann schon der nähere Verkehr rund um das Wohnhaus schwer, weshalb das Auto dann irgendwann ganz stehen bleibt.
Das Beispiel kann auch auf den Teufelskreis Zwang und Burnout und jede andere Art von Angst übertragen werden. Wenn Ihr Fragen zu Eurer individuellen Situation habt, fragt mich gerne.
Der Teufelskreis von Ängsten, Panikattacken und Zwängen hat eine falsche Basis
Das Problem bei der ganzen Sache ist nur, dass schon die erste Panikattacke auf der Autobahn nebst Panikattacke und Todesangst ein völlig falsches Signal gesendet hat.
Der Betroffene hat die Gefahr auf das Erlebnis Autobahn bezogen. Natürlich hat er das, denn anders konnte sich der Betroffene die Todesangst nicht erklären und da er diese nie wieder erleben möchte, meidet er fortan die Autobahn,… dann die Landstraße,… dann das Autofahren. Weil er die wahre Verbindung nicht sehen konnte.
Die Autobahn war ein Trigger. Auf Grund eines Erlebnisses in der Vergangenheit hatte die Person bereits eine kleinere Resilienz. Die Autobahn, die in dem Moment der Paniksymptome keine Ausfahrt, also keinen Fluchtweg zeigte, hat etwas getriggert. Dieser Trigger / diese Erinnerung war eine ERINNERUNG an etwas bereits Erlebtes, der Trigger / die Erinnerung hat eine vergangene Gefahr / Angst ERINNERT, wodurch der Betroffene aus seiner Resilienz auf der Autobahn fiel.
Aber die Gefahr / Angst war eine Erinnerung an die Vergangenheit, die die Resilienz bereits verkleinerte. Die Gegenwart, das Hier und Jetzt war und ist sicher!
An dieser Stelle wird klar, dass die Erwartungsangst und dass das Vermeidungsverhalten eine völlig falsche Basis hat, Betroffene etwas vermeiden, was absolut sicher ist. Deshalb kommen so viele Betroffene nicht aus ihrem Teufelskreis heraus, weil sie sichere Situationen als Gefahr ansehen und meiden und dabei den eigentlichen Auslöser übersehen.
Teufelskreis verlassen: Meine 8-Wochen-Programme bei Panikattacken, Ängsten und Zwangsstörungen
Deshalb setze ich mit meinen Therapie-Programmen nicht bei den Symptomen an. Deshalb nehme ich Abstand von der Konfrontationstherapie. Deshalb überfordern meine 8-Wochen-Programme nicht. Weil die Gegenwart gar nichts mit dem Ursprung zu tun hat. Skills a la „was tun bei Panikattacken / Zwangsphasen / Burnoutphasen“ sind toll, helfen aber nicht dabei, die nächste akute Phase zu verhindern.
Deshalb beinhalten meine Therapie-Programme Soforthilfen zur Überbrückung, vielmehr aber langfristige Lösungen, um den Teufelskreis langfristig verlassen und die Lebenssituation verbessern zu können.
Bei Fragen bin ich jederzeit erreichbar. Feedbacks unterstreichen die Wirksamkeit meiner Programme und meine Therapiegeheimnisse erklären mein Konzept genauer. Folge mir gerne auf Instagram.